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EinzelansichtTALK TO MEJulia Haugeneder, Magdalena Kreinecker
Eröffnung: Freitag, 9. Mai, um 19 Uhr Ausstellungsdauer: 10. Mai bis 13. Juli 2025 TALK TO ME – eine Einladung zum Dialog, zur kollektiven Reflexion und zur Erkundung dessen, was Bewusstsein im Kontext gesellschaftlicher Verhältnisse heute bedeuten kann. Die Ausstellung mit Julia Haugeneder und Magdalena Kreinecker nimmt ihren Ausgangspunkt in den Consciousness Raising Groups der 1960er und 70er Jahre – selbstorganisierte, hierarchiefreie, feministische Gesprächskreise, die persönliche Erfahrungen zum Ausgangspunkt gesellschaftlicher Veränderung machten. In einer Zeit, in der das Private politisch wurde, entstanden Räume, in denen Austausch über Emotionen, Zuhören und gemeinsames Nachdenken zu Werkzeugen der Emanzipation wurden. Die beiden Künstlerinnen greifen diese Tradition auf und übertragen sie in eine Gegenwart, die von digitalen Kommunikationsformen, sozialer Fragmentierung und algorithmischer Homogenisierung geprägt ist. Ihre Werke schaffen neue Möglichkeitsräume: Haugeneder verwebt z.B. in ihren experimentellen Faltobjekten und plastischen Arbeiten kunsthistorische Bezüge mit aktuellen Zeitphänomenen und nutzt das Material als Medium des Dialogs – das Falten als Geste der Annäherung, Transformation und des Austauschs. Auch Kreinecker webt – ganz konkret. In ihrer überwiegend druckgrafischen Arbeit untersucht sie dabei das Potenzial von Brüchen, Zufälligkeiten und Überlagerungen, um poetische Zwischenräume und Momente des Scheiterns als produktive Kräfte zu behaupten. Im Geiste des britischen Kulturtheoretikers, Lehrenden und Aktivisten Mark Fisher (1968–2017) und seiner weiterführenden Auseinandersetzung mit dem Konzept des Consciousness Raising verstehen die beiden Künstlerinnen auch Kunst als eigenständige Form der Forschung und Bewusstseinsbildung. Ihre kollaborative Praxis begreifen sie als kollektiven Denkraum. Kunst wird hier nicht zur Illustration von Theorie, sondern zum Ausgangspunkt gemeinsamer Erkenntnisprozesse. TALK TO ME lädt ein, sich auf diese Prozesse einzulassen, zuzuhören, zu sprechen und Teil eines offenen Austauschs zu werden, in dem individuelle Erfahrungen Resonanz finden, neue Perspektiven auf gesellschaftliche Realitäten entstehen – und vielleicht auch der Mut, gemeinsam Utopien jenseits des Kapitalismus zu denken. Wie können wir uns etwas wünschen, das wir noch gar nicht kennen? Julia Haugeneder (*1987 in Wien) studierte Grafik und druckgrafische Techniken an der Akademie der bildenden Künste in Wien und der University of Arts London – Central Saint Martins sowie Kunstgeschichte, Philosophie, Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Universität Wien und der Erasmus-Universität Rotterdam. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u.a. in der Landesgalerie Krems (2022) und dem Museum der Moderne Salzburg (2022). Preise und Stipendien führten sie u.a. nach London, Chicago und zuletzt Athen. Magdalena Kreinecker (*1993 in Linz) studierte Bildende Kunst, Grafik und Druckgrafik an der Universität für angewandte Kunst Wien sowie an der AKI ArtEZ in den Niederlanden. Neben vielen anderen Ausstellungen war ihre Arbeit im Belvedere 21, Wien (2023) und im Studio der Neuen Galerie Graz (2024, mit Julia Haugeneder) zu sehen. Seit 2022 unterrichtet sie am Institut für bildende Kunst (Siebdruck, Tiefdruck) an der Akademie der bildenden Künste Wien und kuratiert seit Juli 2023 gemeinsam mit Theresa Hattinger und Amelie Bachfischer den Artist-run-space „1zwei3“ in Wien. | ![]() |
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Letzte Änderung dieser Seite am: 9.11.2013, Druckdatum: 21.05.2025
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