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EinzelansichtMariana Vassileva"Solo video 2002-2012"
29.7. bis 16.9.2012
Holbeinhaus, Vorderer Lech 20 Dienstag bis Sonntag, 11-17 Uhr Mittwoch, 11-20 Uhr Eröffnung: Samstag, 28. Julii 2012, 18.30 Uhr Führungen durch die Ausstellung (Christian Thöner): Die Videoarbeiten von Mariana Vassileva beruhen oft auf der Beobachtung des Alltäglichen, scheinbar Beiläufigen. In einfachen und klaren Bildern, die bewusst bisweilen etwas Provisorisches haben, versteht es die in Berlin lebende Künstlerin, so komplexe Themen wie Freiheit, Orientierung oder den Aufbau und das mögliche Scheitern zwischenmenschlicher Kommunikation zu ergründen. Obwohl ? oder gerade weil ? diese Themen aus einer sehr persönlichen Auseinandersetzung der in Bulgarien aufgewachsenen Künstlerin mit ihrer Herkunft und Sozialisierung, mit ihren Gefühlen im freiwilligen Exil erwachsen, gelingt es Vassileva, den Betrachter in einen aufregenden Diskurs mit der Wahrnehmung ihres eigenen Lebensumfelds zu verstricken. Denn aus dieser Authentizität ihrer Beschreibungen objektiver wie subjektiv empfundener Realität entstehen oft Momente von fesselnder, poetischer Intensität. Die Realität zeigt sich Mariana Vassileva nicht selten in Isolation und Distanz, die sie in ihren Arbeiten mitunter durch performatives Eingreifen zu überbrücken versucht. So tritt sie mit den Protagonisten unmittelbar in Kontakt oder lässt durch Interaktion eine Beziehung zu ihnen entstehen. Doch auch hier steht dem Gedanken des Miteinanders meist die Beobachtung von Einsamkeit und Melancholie gegenüber. Grenzen und Barrieren zwischen Menschen überschreitet Mariana Vassileva auch im wörtlichen Sinn. So entstehen viele ihrer Arbeiten auf Reisen, die sie in den vergangenen Jahren u.a. nach Australien, Mexiko, Chile, Brasilien, Kolumbien und Israel führten. Filmen und Reisen sind für die Künstlerin eng miteinander verbundene Formen der Annäherung. Eine wichtige Quelle für Vassilevas Arbeit ist auch die Kunstgeschichte. Dies zeigt sich am deutlichsten, wenn sie ein Werk aus unserem kollektiven Gedächtnis komplett aus seinem Kontext löst und es filmisch in die Gegenwart überführt. Der Kunstverein Augsburg präsentiert erstmals in Deutschland einen derart umfassenden Überblick über die zwischen 2002 und 2012 entstandenen Videoarbeiten von Mariana Vassileva. Er dankt der Galerie DNA, Berlin, für die gute Zusammenarbeit und für die Unterstützung bei der Realisierung dieser Ausstellung.
| "The Milkmaid", Video, 3 min, Loop, 2006 |
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Letzte Änderung dieser Seite am: 9.11.2013, Druckdatum: 28.03.2024
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