Saul Fletcher

»Trauma«

20. November 2016 bis 29. Januar 2017
Kunstverein Augsburg
im Holbeinhaus, Vorderer Lech 20
Dienstag bis Sonntag, 11–17 Uhr 

Eröffnung: 
Sonntag, 20. November 2016, um 11.30 Uhr

Begrüßung: Christian Thöner, Vorsitzender des Kunstvereins Augsburg
Zur Eröffnung spricht der Kunsthistoriker Matthias Kunz, München, mit dem Künstler.
(in englischer Sprache)

Führungen:

Samstag, 10. Dezember 2016, 15 Uhr
Mittwoch, 11. Januar 2017, 19 Uhr

Der britische Künstler Saul Fletcher (*1967) stellt im Kunstverein Augsburg drei Werkgruppen vor: Eine umfangreiche Serie mit Selbstporträts, eine Folge von neuen Landschaftsfotografien, dazu einige Bilder und Objekte. Selbstporträts und Aufnahmen von Familienangehörigen beschäftigen Saul Fletcher seit seinen fotografischen Anfängen bis heute. Meist präsentiert er sich oder seine Modelle isoliert vor neutralem Hintergrund oder vor einer von ihm künstlerisch gestalteten Wand. Mal nackt und verwundbar, mal verfremdet durch Masken, eigenwillige Kleidung oder Attribute, schlüpft er in verschiedene Rollen, wählt ungewöhnliche Posen und Ausschnitte. Fast unheimlich muten die Waldstücke an, die der Künstler 2015 in Brandenburg aufnahm. Der Betrachter wird mitten hinein versetzt in einen dichten Wald, wo der ausschnitthafte Blick auf die strengen Stammsäulen in ihrer versetzten Position einen eigenartig grafischen, bühnenhaften Bildraum einfängt. Formale Irritationen entstehen durch quer stehende Hölzer oder liegende Stämme, die modellgleich auf einer Lichtung ruhen. Da nur wenig Licht in diese Kulisse dringt, erscheinen die farbigen Aufnahmen beinahe monochrom. Von einer leichteren, humorvollen Seite zeigt sich Saul Fletcher in seinen Malereien und Skulpturen, in denen er mit Farben und verschiedenen Materialien agiert. Wie er seine Wände mit wenigen rohen und kraftvollen Zeichnungen gestaltet, dabei Gebrauchsspuren wie Risse im Putz und abgeplatzte Farben mit einbezieht, so zeigen auch die hier präsentierten Installationen aus Brettern, Schnüren und Fundstücken einen reizvollen Zustand des Improvisierten, Unvollendeten. Der Kunstverein Augsburg freut sich, diese erste institutionelle Einzelausstellung seit 1999 mit Werken von Saul Fletcher in Deutschland zeigen zu können und dankt dem Künstler und Rebeccah Blum in Berlin sowie den Galerien Anton Kern in New York und Sabine Knust in München für die gute Zusammenarbeit an diesem Projekt.

Saul Fletcher

geboren 1967 in Barton-upon-Humber im Nordosten Englands, arbeitete in den Docks von Hull, als er Mitte der 1980er Jahre zu fotografieren begann.

In den 90er Jahren zog es ihn nach London, wo er als Werbefotograf weitere Erfahrungen sammelte. Seine eigenen Arbeiten zeigte er erstmals 1995 in der Photographer’s Gallery London, als er mit dem London Arts Board ausgezeichnet wurde. Seit 1997 stellt er regelmäßig in der Anton Kern Gallery in New York aus und ist weltweit in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen vertreten.

Saul Fletcher lebt und arbeitet in Berlin. 

Einzel- und Gruppenausstellungen (G), Auswahl

2016 Grice Bench, Los Angeles
2015 »\self\ Portraits of Artists in Their Absence«,
National Academy Museum, New York (G)
2014 Alison Jacques Gallery, London
»13«, Anton Kern Gallery, New York
2013 »Verse Chorus Verse«, Sabine Knust, München
»Lens Drawings«, Marian Goodman Gallery, Paris (G)
2012 »The Imminence of Poetics«,30th São Paulo Biennial, São Paulo, Brasilien (G)
2010 »FischGrätenMelkStand«,Temporäre Kunsthalle, Berlin (G)
2009 »Crotla presents«, Lothringer 13, Städtische Kunsthalle München (G)

Installationsansichten der Ausstellung finden Sie hier.