Phlipp Fürhofer

»Reflexzone«

7. August bis 13. Oktober 2016 Kunstverein Augsburg
im Holbeinhaus, Vorderer Lech 20
Dienstag bis Sonntag, 11–17 Uhr 

Eröffnung:
Samstag, 6. August 2016, 18:30 Uhr

Begrüßung:
Christian Thöner, Vorsitzender des Kunstvereins Augsburg
Einführung:
Dr. Andreas Beitin, Direktor des Ludwig Forums Aachen

Führungen:
Dienstag, 13. September, 19 Uhr
Mittwoch, 5. Oktober, 19 Uhr
Werkgespräch mit Philipp Fürhofer:
Donnerstag, 29. September, 19 Uhr

Philipp Fürhofer (*1982) verwandelt die Räume desKunstvereins zu mit dem Publikum interagieren denWelten zwischen Kunst und Realität: Die großformatigen Arbeiten des Künstlers, der auch als Bühnenbildnerinternational arbeitet und Beachtung findet,beschäftigen sich nicht allein in motivischer Darstellungmit dem menschlichen Körper. Sie beziehenihn in Person des Betrachters auch mit ein. Sei dies durch Reflexionen in den Spiegelfolien, die wesensbestimmender Bestandteil der Arbeiten Fürhofers sind, oder durch wechselnde Lichtschaltungen innerhalb der Kunstwerke, die dem Betrachter unter schiedliche Ein- und Durchblicke gewähren. 

Zentral, nicht nur räumlich, ist eine Installation im Glasanbau des Holbeinhauses, die die Grenzen zwischen Objekt und Raum scheinbar auflöst, indem sie die Wände und Fensterflächen des Gebäudeteils in ihre Materialität mit einbezieht. Ein lebendiger Dialog zwischen Realem und Schein, Reflexion und Körper, Sonnen- und Kunstlicht, durch bunte Glasscheiben Gefiltertem und Gemaltem wird den besonderen Reiz dieser raumgreifenden, fast bühnenhaften Inszenierung ausmachen. 
Fürhofers Malerei ordnet sich der Physiognomie seiner oft geschwungenen und gekrümmten Bildflächen unter, fließt an ihnen entlang und wird durch die meist eingesetzten Leuchtmittel scheinbar zum Schmelzen gebracht. Durch die Einbeziehungrealer Materialien wie Glühbirnen, Kabel oder auch Plastikmüll verschwimmen die Grenzen zwischenMaterial und Bildschöpfung, zwischen Ware und Projektion. So wirken seine – teils hängenden, teilsim Raum stehenden – Malerei-Objekte wie absurde Bildmaschinen, die selbständig Bilder produzieren und verwerten. 
Der Kunstverein dankt dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, der Stadtsparkasse Augsburg und der Arno-Buchegger-Stiftung für die wertvolle Unterstützung dieser Ausstellung.

Philipp Fürhofer

geboren 1982 in Augsburg, studierte von 2002 bis 2007 an der Universität der Künste in Berlin in der Klasse des Malers Hans-Jürgen Diehl. Nach Abschluss als Meisterschüler 2008 beteiligte er sich mit Arbeiten an Ausstellungen im In- und Ausland. Angeregt durch die Begegnung mit Regisseuren wie Hans Neuenfels und Stefan Herheim, begann zugleich seine erfolgreiche Theaterarbeit, in deren Rahmen er jüngst das Kostüm- und Bühnenbild für Tschaikowskys Oper »Pique Dame« an De Nationale Opera, Amsterdam, gestaltete.
Philipp Fürhofer lebt und arbeitet in Berlin.

Einzel- und Gruppenausstellungen (G), Auswahl

2016 »Höhenrausch«, Galerie Eigen + Art Lab, Berlin (G),
»Mirrors«, Künstlerhaus Dortmund (G), 
»Wahlverwandschaften«, Lettisches Nationales Kunstmuseum, Riga (G)
2015 »In Light of the Hidden«, Galerie Judin, Berlin
2014 »Diasphere«, Galerie Sabine Knust, München
2013 »Rohkunstbau XIX: Moral«, Schloss Roskow (G)
2012 »Breakthrough«, Bayerisches Nationalmuseum, München

Gold im Fluss, 2016 (Ausschnitt)