Arnulf Rainer

"Körpersprache"
16. Mai bis 18. Juli 2010

Dienstag bis Sonntag, 11 - 17 Uhr Holbeinhaus, Vorderer Lech 20, 86150 Augsburg Eröffnung: Sonntag, 16. Mai 2010, 11.30 Uhr Einführung: Dr. Thomas Elsen

Arnulf Rainer, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Österreichs, wurde im Dezember letzten Jahres 80. Der Kunstverein Augsburg präsentiert daher einen kleinen Rückblick auf sein Schaffen der letzten fünf Jahrzehnte. 

Unter dem Titel "Körpersprache" zeigt die Ausstellung Arbeiten aus Rainers wichtigsten Werkserien. Allen voran sind dies die übermalten Selbstporträts und Körperbilder - "Face Farces" und "Body Poses" - sowie seine Hand- und Fingermalereien. Übermalen bedeutet dabei für Rainer nicht Zerstörung eines vorhandenen Bildes, sondern intensive Auseinandersetzung mit dem Dargestellten. Es ist für ihn ein Prozess der Weiterentwicklung und Wandlung, ein Weg, über und mit dem Alten etwas Neues entstehen zu lassen.

Durch langsames Überarbeiten entstandene, häufig monochrome Bilder sowie die fast meditativen "Mikrokosmos - Makrokosmos" Arbeiten der späten 90er Jahre stehen in dieser Schau den eher spontanen gestischen und körperbezogenen Werkserien gegenüber. Zu sehen sind in Augsburg auch selten gezeigte, analoge Fotos ohne Übermalung aus den Jahren nach 2003.

Der Kunstverein dankt den Galerien van de Loo und Karl Pfefferle, beide in München, sowie Elisabeth + Klaus Thoman in Innsbruck für die gute Zusammenarbeit.

 

Arnulf Rainer


1929 geboren am 8. Dezember in Baden bei Wien

1947 - 49 Staatsgewerbeschule in Villach, Kärnten

1949 ein Tag an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien, drei Tage an der Akademie der Bildenden Künste, Wien

1959 Gründung der "Hundsgruppe" mit E. Fuchs, A. Brauer u. a.

ab 1953 erste Schwarzbilder und Übermalungen

ab 1963 Beschäftigung mit der Malerei von Geisteskranken,

erste Grimassenfotos ("Face Farces" und "Body Poses"), Nähe zum Wiener Aktionismus

1980 - 84 Fotoübermalungen, Goya-Serie, van Gogh und Grünewald-Serie

1981 Mitglied der Akademie der Künste Berlin, Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt /M.

1981 - 95 Professur an der Akademie der Bildenden Künste, Wien

1993 Eröffnung des Arnulf Rainer Museums in New York

2003 Rhenus-Preis für sein Gesamtwerk

2006 Aragon-Goya-Preis, Madrid (als erster ausländischer Künstler für seine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Werk Goyas)

2009 Eröffnung des Arnulf Rainer Museums in Baden bei Wien

 

Face-Farce, 1970 - 1975, Mischtechnik Fotografie, 50 × 60 cm, Courtesy Galerie Elisabeth + Klaus Thoman, Innsbruck