Hank Schmidt in der Beek

»Die Brennenden Giraffen«

12. Februar bis 30. April 2017
Kunstverein Augsburg im Holbeinhaus,
Vorderer Lech 20
Dienstag bis Sonntag, 11–17 Uhr 

Eröffnung:
Sonntag, 12. Februar 2017, um 11.30 Uhr
Begrüßung: Hans-Christian Grimm und Christian Thöner, Kunstverein Augsburg
Prof. Dr. Franz Liebl, UDK Berlin, spricht zum Werk des Künstlers.

Führungen:
Mittwoch, 22. März, 18.30 Uhr
Mittwoch, 12. April, 18.30 Uhr

Lesung mit Hank Schmidt in der Beek:
Freitag, 17. März, 20 Uhr

»Die Brennenden Giraffen« eröffnen das Ausstellungsjahr 2017 des Kunstvereins Augsburg. Seit rund acht Jahren seziert Hank Schmidt in der Beek (* 1978) den Bestand seiner eigenen Bibliothek, um die Welt der Peanuts, der Panzerknacker und der Schlümpfe in chirurgischer Präzision in die Geschichte der modernen Kunst zu implantieren. Dennoch geht er mit seinem Rohmaterial dabei nicht gerade sorgsam um. Er trennt es auseinander, durchmischt es, kombiniert es neu, vertauscht und verdreht es, um es dann wieder zusammenzusetzen. Am Ende passt doch wieder alles und erscheint im gewandelten Kontext schlüssig. Dann erklären sich die alten Bildmotive und Szenen logisch aus der neuen Komposition. Dick und Doof verstärken und entlarven humorvoll Haltungen und Gesten in Klassikern von Munch bis Man Ray. Und man glaubt, dank Charlie Brown und Snoopy – losgelöst von jeder kunsthistorischen Interpretation und Bedeutungslast – endlich die wahre Brisanz in Salvador Dalís Darstellung der brennenden Giraffe zu erkennen. Nicht selten eröffnen auch kongeniale Texte, die Schmidt in der Beek seinen Collagen an die Seite stellt, einen völlig neuen Blickwinkel auf die Ikonen der modernen Kunstgeschichte – einmal als vermeintlich notwendiger Ersatz für den fehlenden Werktitel, ein anderes Mal als ›Hintergrundinformation‹ in Gedichtform, wie etwa im Zyklus »Max und Moritz«, einem Kernstück der Ausstellung.

Neben dem umfassenden Einblick in das aktuelle Collagenwerk des Künstlers zeigt die Augsburger Schau eine nicht minder reizvolle Auswahl absurder Pleinair-Bilder. Für sie bereiste der Künstler über Jahre hinweg gemeinsam mit dem Fotografen Fabian Schubert historische Wirkstätten der Freilichtmalerei. Die Arbeit mündete in einen druckfrischen Bildband. Am 17. März wird Hank Schmidt in der Beek im Kunstverein in einer Lesung aus seinen Büchern auch sein literarisches Werk vorstellen.

Der Kunstverein dankt dem Künstler und den Galerien Niklas Schechinger (Berlin), Christine Mayer (München), und Gabriele Senn (Wien), für die gute Zusammenarbeit bei der Verwirklichung dieser Ausstellung.

Hank Schmidt in der Beek

geboren 1978 in München, studierte von 1999 bis 2005 Kunst an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main und an der Academie des Beaux Arts, Brüssel. Seit 2006 lebt er in Berlin.

Einzelausstellungen (Auswahl):

2016: »Weißblaue Geschichten«,Galerie Niklas Schechinger, Berlin; 2015: »Zungguzungguguzungguzeng«,Galerie Christine Mayer, München; 2014: »Ein Akt, eine Treppe hinaufzumsteigen«, Valentin-Karlstadt-Musäum, München, »Und im Sommer tu ich malen«,Niklas Schechinger Fine Art, Hamburg; 2013: »Die Mannschaft braucht Dich, Yves Klein!«, Gabriele Senn Galerie, Wien; 2012: »Edie Sedwigs Vorderstuben«,Prince of Wales, München; 2011: »Habe ich das alles nicht fein verknubbelt?«, Niklas Schechinger Fine Art, Hamburg; 2010: »Was reimt sich schon auf de Saint Phalle?«, Institut für Moderne Kunst, Nürnberg, »Ein Akt, eine Treppe hinabzusteigen«, Kunstverein Hamburg

Publikationen (Auswahl):

»Und im Sommer tu ich malen«, Edition Taube, 2016
»Die Enzyklopädie der Großen Geister«, 2016
»Alpenblumenfibel«, NSFA, 2015
»Gedichte für Typen wie mich«, Verlag Heckler und Koch, 2013
»Gedichte für Girls wie Dich«, Verlag Heckler und Koch, 2013

 

 

Collage Nr. 803 (Twiggy / Schlümpfe), 2016