Noa Yekutieli

»Degrees of Separation«

5. Mai bis 18. August 2019
Dienstag bis Sonntag, 11–17 Uhr
Kunstverein Augsburg im Holbeinhaus, Vorderer Lech 20

Eröffnung: Samstag, 4. Mai 2019, um 18.00 Uhr
Begrüßung und Einführung:
Christian Thöner, Vorsitzender des Kunstvereins
Die Künstlerin ist anwesend.

Führungen:
Samstag, 25. Mai, 14 Uhr
Mittwoch, 26. Juni, 19 Uhr
Donnerstag, 1. August, 17 Uhr
Mittwoch, 7. August, 18 Uhr

Die israelisch-amerikanische Künstlerin Noa Yekutieli erforscht in ihrem Werk die Entstehung von Narrativen. Die Instrumente und Medien, derer sie sich dazu bedient, könnten unterschiedlicher kaum sein: Scherenschnitt und Installation ebenso wie Zeichnung und Fotografie. Yekutielis Auseinandersetzung mit der Dekonstruktion und Konstruktion von Narrativen erfolgt durch ihre ganz spezifische Technik der Demontage und Montage. Sie begibt sich dazu in einen meditativen Prozess der Reduktion von Material unabhängigen Ursprungs. Dieser eröffnet ihr ein weites Forschungsfeld, auf dem sie, wie Yekutieli selbst es formuliert, »behutsam von einem Artefakt zum anderen fließt und jedes mit neuer Bedeutung zum Leben erweckt.«

Mit ihrer Schau »Degrees of Separation« im Kunstverein Augsburg fügt Yekutieli auch ihrer eingehenden Beschäftigung mit Katastrophen als Metaphern für Trauma, Verlust und Erinnerung ein weiteres Kapitel hinzu. Im Rückgriff auf Zeugnisse der Frühgeschichte strebt sie an, die Art und Weise, wie wir unsere gemeinsame Vergangenheit vom heutigen Standpunkt aus verstehen, umzuformen. Fragmente antiker Körper platziert sie als zarte und fragile Scherenschnitte aus schwarzem Papier auf Sockeln aus den Trümmern realer Bauten. Sie betont die Subtilität der menschlichen Figur, konfrontiert sie aber als ›demontierte Struktur‹ mit chaotischen Ruinen, wie sie sich über die Zeit hinweg als Erinnerungen im Raum organisieren. Und sie ruft uns deutlich die zeitliche Begrenztheit unser Existenz ins Bewusstsein – eine Tatsache, die Kunst oft durch Werke für die Ewigkeit zu kaschieren versucht.

Noa Yekutieli

geboren 1989 in den USA, lebt und arbeitet in

Tel Aviv und Los Angeles.Ihre Arbeiten waren in Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. in Israel, den USA, Deutschland,

Belgien, Spanien, Japan und Russland zu sehen.Künstlerstipendien führten sie nach Taiwan und Österreich.Zu den Sammlungen, in denen ihre Werke vertreten sind, zählen das Tel Aviv Museum of Modern Art und das Marrakech Museum for Photography and Visual Arts (MMP).

Dank

Der Kunstverein dankt dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, der Arno Buchegger Stiftung und der Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung. Ohne deren Unterstützung hätte diese anspruchsvolle und aufwändige Ausstellung nicht realisiert werden können.

»The Winners Who Lost«, 2019