Thomas Feuerstein

"Daimon"
25. Januar bis 8. März 2009

Dienstag bis Sonntag, 11 - 17 Uhr, Holbeinhaus, Vorderer Lech 20, 86150 Augsburg Eröffnung: Sonntag, 25. Januar 2009, 11.30 Uhr Einführung: Christian Thöner

Ausstellungen von Thomas Feuerstein sind laborartige Versuchsanordnungen, die Fäden der Wirklichkeit aufnehmen und in Geschichten verstricken. Seine Arbeiten und Projekte realisieren sich in unterschiedlichen Medien und umfassen Installationen, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien, Hörspiele und Netzkunst. Das Zusammenspiel sprachlicher und visueller Elemente, das Aufspüren latenter Verknüpfungen zwischen Fakten und Fiktionen sowie die Verschränkung zwischen Kunst und Wissenschaft sind wesentliche Aspekte seiner künstlerischen Vorgehensweise.
Mit Dämonen beschwört Thomas Feuerstein keine religiösen oder esoterischen Traditionen, sondern verfolgt Spuren, die von der griechischen Philosophie über die Physik (Laplace'scher Dämon, Maxwell'scher Dämon) bis hin zu Computersystemen reichen. War der Daimon bei den Griechen ein Zu- und Verteiler des Schicksals, mutieren Dämonen heute zu Prozessen, die autonom im Hintergrund digitaler Systeme und Netze operieren und uns nur gelegentlich bei Unzustellbarkeit einer elektronischen Nachricht als Mailer-Daemon begegnen. Gegenwärtig erfahren Kulturen eine umfangreiche Dämonisierung im Bereich elektronischer und sozialer Überwachungs- und Steuerungstechnologien. Der zentrale Knoten der Ausstellung ist die Installation "Daimon", die auf der Vernetzung von Materialitäten mit systemischen Prozessen beruht und die Trennung zwischen Sprache und Dingen, Information und Materie verwischt.

Der Kunstverein Augsburg dankt der Galerie Elisabeth + Klaus Thoman, Innsbruck, für die gute Zusammenarbeit bei der Organisation dieser Ausstellung.

Kurzbiografie

1968 geboren in Innsbruck/A
1987 - 1995 Studium der Kunstgeschichte undPhilosophie an der Universität Innsbruck
1992 - 1994 Herausgeber der Zeitschrift Medien.Kunst.Passagen (mit Klaus Strickner)
Seit 1990 erste Netzinstallationen, die die ökonomischen und massenmedialen Bedingungen von Wirklichkeit thematisieren1992 Gründung des Büros für intermedialen Kommunikationstransfer und des Kunstvereins medien.kunst.tirol
Seit 1997 Lehraufträge und Gastprofessuren an der Universität für angewandte Kunst Wien, der Hochschule für Musik und Theater Bern, der F+F Schule für Kunst und Mediendesign Zürich, der Fachhochschule Vorarlberg Studiengang Intermedia, dem Mozarteum Salzburg und der Universität Innsbruck
Seit 1988 zahlreiche Ausstellungen.

Thomas Feuerstein lebt und arbeitet in Wien.

DAIMON, Netzwerkinstallation